Sonntag, 20. Juni 2010

Natürlich kam alles anders als wir dachten / vom Geldverdienen und ausgeben


Picker brennt ab (übrigens weil der Fahrer gerne mal einen raucht und ihm’s wohl etwas an Konzentration gefehlt hat). Wir fahren trotzdem mit nach Warren und steigen da im Clubhousehotel ab. Tagelanges warten, dann der Anruf: Wir brauchen nur 2, weil nur ein Picker. Righto Freddo. Wir losen das ganze also aus, Lindsay und ich verlieren das Ding und alle sind so durch den Wind, dass wir uns erstmal ne Stunde anschweigen. In Gedanken lag ich schon in Byron am Strand, dann der nächste Anruf kam:  Wir wollen doch, dass Lindsay und Jamina kommen. Righto Freddo. :D Am nächsten Tag wurden wir aussie-pünktlich 7 Std. zu spät abgeholt (also genug Zeit uns von Jules und Andi zu verabschieden) und traten eine Horrorfahrt über Dirtroads nach Hillston* an. Überraschenderweise haben wirs überlebt, weiteren 3 Wochen Cottonpicking stand also nichts mehr im Wege.
*Hillston = Der kälteste Platz der Erde. Selbst mit Leggins, Jeans, 3 Pullis und 4 Decken bin ich morgens noch mit Gänsehaut aufgewacht. Da freu ich mich doch jetzt schon auf den deutschen Winter. Haha.
Da wir ja nun schon Profis im Pressen und Stampfen und Tarpen etc. sind, war die Arbeit relativ angenehm, dank Ipod und Handyempfang gingen sogar 12 – 15Std Tage relativ schnell vorbei.  Wir waren zwischenzeitlich zwar ganz schön am Ende, aber irgendwie gings eben weiter. Lindz wollte die Farm eigentlich früher verlassen, doch dann haben wir beschlossen, das Auto von BOMBER zu kaufen. Kreativ wie wir sind wurde es auf THE BOMB getauft und hat dem ganzen Cottonpressen und Geldverdienen wieder ein bisschen Sinn gegeben. Da wir keine Cam mehr besitzen, hab ich leider kein Foto, für alle Spezialisten: 1996 Ford Falcon Ute, weiß, blaues Canopy. Dafür dass wir Mädchen sind und die uns eigentlich alles hätten verkaufen können, läuft sie ganz gut, THE BOMB eben
Hier das Foto mit wenigstens ein bisschen BOMB drauf: 
Nach einer rauschenden Abschiedsnacht in Hillston (zum Ende der Cottonseason hat unser Farmer ein paar zu viele Drinks spendiert) gings wieder zurück nach Warren, wo wir zufällig Julia und Andi wieder trafen. 2 Nächte dort und THE BOMB rollte dem Wasser entgegen. Direkter Weg zur Küste führt nach… NEWCASTLE.. Ja, warum eigentlich nicht nochmal „Zuhause“ vorbeischauen, bevor es Richtung Norden geht. In Newcastle haben wir dann Sandra zufällig wiedergetroffen und waren endlich mal wieder in einer Stadt, in der es mehr als nur einen Supermarkt gibt. Yey. Seitdem cruisen wir gemütlich die Küste hoch. Byron Baby, Surfers, Hervey Bay, Fraser Island, 1770, Mackay, Cairns (vorerst Endstation). Zwischenzeitlich war Julia wieder zu uns gestoßen und die Cotton Mädels waren für 3 Wochen vereint. Wir haben viel in den Tag hineingelebt und gefeiert, aber das war nach dem Farmerleben auch mal wieder ne willkommene Abwechslung. Auf Fraserisland kamen dann wieder HIGA-Gefühle hoch, meine 15köpfige Gruppe bestand doch tatsächlich aus 13 Mädchen, gut, irgendwie kann mal halt damit leben.. Fraser war trotzdem cool, mit dem Jeep am Strand&Campen..

Jetzt sind wir seit 2 Tagen in Cairns, wo es endlich richtig richtig warm ist und schauen nun, ob wir hier wieder irgendwo für freie Unterkunft putzen und eventuell die Karre schon wieder verkaufen können.
Sobald ich meine Steuern zurückbekomme, kann ich dann auch an die weitere Reiseplanung denken und mich langsam aber sicher auf den Nachhauseweg machen…

Mittwoch, 28. April 2010

Cotton Picking: Eat, Sleep, Bomber

Aus Toilet-Powder und Spiegel-Spray wurde ein kleiner brüllender Country Aussie und ein brennender Cotton-Picker…

Der Reihe nach: Letzter Tag in Newcastle, ich liege im Bett, Rest von Team Clean ist am schrubben, Telefon klingelt: „Jaaaa? (Gäääähn)..“ „Is that Tschämeinma? Your still interested in working for us?” 5 Minuten und die Sache war mehr oder weniger geritzt. Nach einem leckeren Abschieds-free-BBQ in unserer Stammdisse Brewery saß ich mit meiner neue Crew (Julia&Andi – deutsch, bzw bayrisch – und Lindsay – Canadian) auch schon im Bus up the coast.
My Girls


Ein Wochenende blieb uns noch vor unserer Baumwollzeit; einstimmig entschieden: Byron, BABY! Alte Bekanntschaften wiedergetroffen (juhuu, da merkt man doch, dass man an der Ostküste reist), mit leerem Geldbeutel zum Shopping aufgebrochen, ein wunderschönes Hairwrap einflechten lassen und ne große Beachparty mit Lagerfeuer gefeiert. Mal wieder Abschied nehmen.. und mal wieder in einen Bus steigen. Wegen endbescheuerten Busverbindungen haben wir eine Nacht in Brisbane gestoppt – Zeit um in Erinnerungen zu schwelgen..:)

Schließlich haben wir‘s dann via BUS über u.a. Goondiwindi (ob es wirklich nach unser aller Lieblingsgetränk GOON benannt ist haben wir noch nicht herausgefunden) nach Talwood , einem ca. 200 Seelendorf hunderte Kilometer Inland geschafft. „Nett“ - aber nach Ora Banda kann mich ja eigentlich nichts mehr schocken. Wir wohnen hier in einem Pub (das zum Glück nach Feierabend meist zu hat… also keine verkaterten Tage auf dem Baumwollfeld) und werden rundum verpflegt. Ist wirklich schön familiär und wir haben sogar ein Hauskangeroo, was grade mal 2 Wochen alt ist.
Baumwolle plücken – wie funktioniert das eigentlich? Das wir nicht mit Säckchen auf dem Feld stehen und Baumwollknäul abpflücken wurde uns spätestens klar, als wir am ersten Arbeitstag von riesigen Maschinen empfangen wurden und gleich mal jeder eine Runde auf dem Traktor drehen durften. Tatsächlich sitzen wir alle (die Mädels) auf einem Module-Builder (liebevoll auf den Namen Mowgli getauft), warten auf Boll-Buggies (Wagen in denen die Cottonpicker – große Erntemaschinen – ihre gepflückte Baumwolle einladen), bekommen jeweils so 2 – 3 Tonnen Cotton in den Builder geschüttet und dann dürfen wir pressen. Bis wir umfallen.
Ein volles Baumwollfeld = Arbeit... viiiiel Arbeit
Der Boll-Buggy steuert zielsicher Mowgli an..
Dreamteam wuerd ich da mal sagen
Mein taeglicher Ausblick..
Verglichen mit Bananenstauden schleppen und Kürbisse durch die Gegend werfen ist es wohl ein Traumjob. Keine körperlich harte Arbeit (bis auf das zusammenrechen der heruntergefallenen Baumwolle), dafür lange Stunden (ein Hoch auf den Stundenlohn). Wir arbeiten ca. 10 – 14 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, außer es regnet (und nein, es regnet nicht).

Das “Traum“ vor dem“ Job“ wird durch eine Sache getrübt. BOMBER. Unser Supervisor, der die Wörter „fuckin cunt“ und „bloody bastard“ so benutzt wie andere Leute Bitte und Danke (kennt er übrigens nicht). Ist immer so lange lustig bis man dann selbst Mist baut. Da wir aber 7 Backpacker sind, auf die er seinen Ärger aufteilen kann und der Boss auch ein ernstes Wort bezüglich des Umgangstons mit ihm hatte, lässts sich mittlerweile aushalten. Trotzdem ist’s eher unangenehm wenn es wieder heißt: „You’ve been bombed“ :D
That's him - the bomb

Gestern haben wir beschlossen, mit ihnen zum nächsten Job zu fahren und nochmal 2 Wochen zu arbeiten. Heute ist ein Picker abgebrannt. Was ein Timing.


Baumwolle brennt ganz gut und wenn sich Äste und sonstwas in den Pflückrotoren verfangen und die blockieren, dann wird’s brenzlig. Das krasse an der Sache war, das gestern schonmal ein Picker Feuer gefangen hat, was noch relativ gut ausging. Nun ist er aber komplett ausgebrannt. Wir fahren wohl trotzdem mit nach Warren (ca. 500km südwestlich), können bei unserem Boss ein paar Tage im Haus am Fluss abchillen und ich kann mich um so doofe Dinge wie Zukunft kümmern.. Ja, und dann heißt es mal wieder: see what happens. Hoffentlich bekommen sie eine zusätzliche Maschine in Gang (in der dann erneut der Driver Mick sein Leben riskieren darf) damit wir unsere Taschen mit wasserfesten Geldscheinen auffüllen können. Freue mich jetzt schon riesig auf das Weiterreisen. Aktuelle Planung: Brisbane, Fraser Island, Alice Springs, Uluru, Darwin, Southeastasia, Winzerfest. Aber wie das mit meinen Plänen so ist, sie haun eh nie hin. See what happens.. :)

Freitag, 2. April 2010

Kiwi im Kiwiland und mehr.

Selbst wenn mans nicht aufschreibt, passiert hier ziemlich viel. Stichpunktartig versuch ich mal die letzten 2 Monate wiedergeben:
APOLLO BAY / TORQUAY / MELBOURNE (letzte Tage mit Laura)

•Begegnung mit Schlangen in der Wildnis – und dann waren es auch noch 2, die zudem BRAUN waren (war nicht die brownsnake die tötliche??). Hilfe wir sind umzingelt
•Hausparties bei abgefuckten Locals, die dann später stolz ihre twilight-hörbücher präsentiert haben
•500m hitch-hiking (wir habens immerhin versucht)
•Surfmuseum
•Sushi
• Bauch vollschlagen bei den Laus
• …und letztendlich ein Byebye, Lieblingstravelmate.

NEWZEALAND / NORTHISLAND / SOUTHISLAND (3 entzückende Wochen mit Mutti. Bezaubernde Landschaft, die sich sowieso nicht in Worte fassen lässt.)

• Wiedersehensfreude am Flughafen – der Roadtrip kann beginnen
• Wanderung am Mt. Cook (der hoechste Berg von NZ)

• Queenstown (nein, ich bin nicht Bungee gesprungen.. )
• Fotosession am Mirrorlake (über die störenden Enten und Regen hat man sich bei der Namensgebung wohl keine Gedanken gemacht)
• Milford Sound: Kayaking (Muskelkater und Sandfly-Stiche haben die darauffolgenden Tage geprägt)

• Heli Hike am Franz-Josef-Glacier


• Pancakerocks, Leuchtürme, Seehunde
• FFK-Caravan-Park
• Schwimmen mit Delfinen (vielleicht das coolste, was ich je gemacht habe..)

• Noch ein Leuchtturm…
• Heiße Quellen, Geysire und alles stinkt einfach nur nach faulen Eiern…
• Verlassene Straßen durch endlos viele grüne Hügel – das muss Hobbiton sein

• Glowwormcaves
• Raglan – das kiwi-surfparadies (hier reitet man sogar mit Orcas die gleichen Wellen)
• Ein bisschen City-Leben schnuppern in Auckland

• Abschiedstränen am Flughafen
Danke Mum, war fantastisch gut dich wieder gesehen zu haben!

SYDNEY (es war kein wirkliches Highlight)
• 20 Bett Zimmer mitten auf der George Street
• goon
• schlafen
• essen
• goon
• schlafen
• schnell wieder abhauen
NEWCASTLE
Mein verzweifelter Hilferuf kam aus dem MC Donalds auf der Georgestreet. 4 Std. später hatte ich den Putzlappen in der Hand und darf nun 2 Stunden täglich schrubben, bekomme dafür jede Nacht ein Bett. Ich bin also Mitglied von TEAM CLEAN und wir haben alle echt ne coole Zeit.
Die Suche nach nem richtigen Job hat sich auch hier nicht als ganz einfach erwiesen, also breche ich wohl Anfang nächster Woche zum Fruitpicking auf.
Wahrscheinlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Selten hatte ich so nen coolen Strand bzw. Küstenstreifen direkt vor der Haustür.
Noch seltener ist es mir allerdings passiert, dass man nachts nicht mehr zu Mc Donalds laufen kann, weil ganze Gangs von Teenagern jeden verkloppen, der halt grade vorbeikommt.
That’s Newcastle.
Von gestern auf heute war die Anna bei mir (jaa, nach einem halben Jahr haben wir es dann endlich mal geschafft..) . Es war viel zu schön – und danke Maus, für das delikate Mittagessen.
So, jetzt powernap. Ist immerhin Samstag und da kommt man selten um das Nachtleben von Newcastle drumherum…

Freitag, 12. Februar 2010

Reunion of Team Germany – 3 fellas go cräzy

29. Jan 2010, 3.30pm – und wir waren endlich wieder komplett.. Nach sehr entspannenden Tagen bei Nicolsons, bin ich von den „foot hills“ Adelaides in die Rundle St. mitten in der City gezogen. Laura, Ben und ich haben ein paar Tage das Stadtleben genossen. Adelaide ist bisher meine absolute Lieblingsstadt in Oz, total viele kleine süße Cafés, coole Leute, alles etwas individueller als in Shitney ;D Die Tage gingen schnell vorbei: mal den Skatepark (sprich die Tiefgarage in Bens Haus) austesten, durch die Geschäfte schlendern und zur Not gibt’s ja immer noch die Pubs.


Der Plan: „Hey Team, let’s do the great ocean road and fuck off to melbourne“
Das Problem: “Scheisse, ich dachte wenigstens der Ben ware organisiert”

Der Chaos-Trip kann also losgehen. 1.Stop, der Alkoholshop. Obwohl wir ordenltich eingegoont haben, ist es dem Ben leider nicht gelungen, die Telefonnummer des Verkäufers zu bekommen, aber sein eigentliches Ziel, mich zu blamieren, hat er erreicht ;) Nach dem ersten Outdoor-BBQ unseres Trips ging dann die Suche nach einem Schlafplatz los. Beim Zeltaufschlagen kam dann die erste böse Überraschung. Kleiner Tipp an alle anderen Backpacker: Wenn man schon ein Zelt von Travelbekanntschaften kauft, dann am besten von den Trinkfesten. Oder halt einfach mal vorher ins Zelt reinschauen, sonst gibt’s eine bröckelige, stinkende Überraschung. Gut, was soll man machen – irgendwo mussten wir ja pennen. Um 3 Uhr nachts mussten wir uns dann zu allem Übel noch eingestehen, dass das Zelten ohne Isomatte und Schlafsack absolut unmöglich ist. „Wenn wir jetzt losfahren, packen wir es bis zum Sonnenaufgang zum Strand“.
Hat natürlich nicht geklappt, aber in der Mitte von nirgendwo geht ja auch die Sonne auf. An jedem Roadhaus gab’s ‘nen Kaffee (für unseren englischen Begleiter natürlich auch mal ‘ne cup of tea), aber spätestens nach den Vulkanseen in Mt. Gambier waren wir so fertig, dass wir - mit Isomatte aus dem nächsten Outdoorshop im Gespäck – den kürzesten Weg zum Strand nach Port MacDonnell antraten. Wir sahen wohl aus wie Penner, als wir am Straßenrand lagen und geschlafen haben, hat allerdings deutsche Touris nicht daran gehindert, genau zwischen uns ein Picknick zu veranstalten. Zum „Duschen“ ging’s nach Cape Bridgewater – ein absolut toller Fleck auf dieser Erde. Nur die Sandflies haben ein bisschen gestresst. Total fertig vom Tag, der Nacht, den stechenden Viechern und allem haben wir in Portland ein 30$-Dinner zu uns genommen. Den Ben hat die letzte Nacht so sehr mitgenommen, dass er uns 2 Hühnern ‘ne Nacht in ‘nem Trailer spendiert hat. Selten hat uns ein richtiges Bett so glücklich gemacht. ;)
Nächster Tag – nächster Schreck: it’s raining. Wer will bitte im Regen tolle Felsformationen entlang der australischen Südküste bewundern? Es gab nur eine Lösung: PUB! Dem Ben war das wohl beim ersten Blick in den Himmel klar – Laura und ich haben uns nach einem leckeren Kuchen und Lunch in einem kleinen süßen Kaffee in Port Fairy auch mit dieser Idee angefreundet. Nach kurzem Preisvergleich haben wir ins YHA eingecheckt, Ben hat sich erstmal hingelegt und Laura und ich haben fröhlich schnatternd unseren Autoschlüssel im Kofferraum unseres Autos eingeschlossen. FUCK! Naja – die Aussies sind auch in Port Fairy hilfsbereit, und auch wenn wir bis zum nächsten Morgen warten mussten, nach 2 Minuten und 50 Bucks hatten wir den Schlüssel wieder in der Hand. Was ein Glück hatten wir den Goon vor unserem Missgeschick schon in der Küche verstaut. Die Trinkerei konnte also losgehen. Mittags hatten wir noch einen freakigen, deutschen Backpacker (den Jo) kennengelernt, der sich zu uns gesellte. Nachdem uns der Hostelbesitzer schon mehr oder weniger freundlich angeboten hatte, wir könnten doch unser Geld zurück haben und sofort wieder ausziehen (er fand unsere Privatdisco in der Küche wohl unangebracht), haben wir uns dann auf den Weg ins Pub gemacht. Genau an dieser Stelle sollte ich aufhören ins Detail zu gehen – wir hatten auf jedenfall eine sehr lustige und verrückte Nacht mit den Locals.
Am nächstens Morgen mussten wir einer unserer Bekanntschaften des letzten Abends, der mit gepackten Koffer im YHA stand, erstmal klar machen, dass wir ihn unmöglich mit nach Melbourne nehmen können. (Danke nochmal Lauri, dass du unser aller Gedanken so deutlich ausgesprochen hast „JC, we can’t take you“). Hat uns leider nicht drumrum gebracht, ihm nen Lift in die nächste Stadt zu geben. 45min mit einem Möchtegern-Punkrocker, der lauthals zu seinem Demotape mitgrölt haben uns seitdem den ein oder anderen Lachanfall beschert.
Es konnte also losgehen auf die Great Ocean Road. Gut, dass wir alle zusammen wohl so ca. 9 Std geschlafen hatten.. Auch wenn es mega anstrengend ist, alle 5 Minuten aus dem Auto zu steigen und zusammen mit 100 anderen Touris zu nem Lookout zu dackeln. Es hat sich absolut gelohnt – einfach echt wunderschön.

London Bridge
 
vor den 12 Apostels
Bells Beach (für alle die, die Point Break gesehen haben..)

Spät spät abends und nach Schwächeanfall und Powernap haben wir uns bei den libanesischen Gastgebern von Bens mexikanischem Freund in einem Vorort von Melbourne eingenistet. Als wir mit den Worten „Get ready guys – we’re on our way to the casino“ begrüßt wurden, haben Laura und ich nur mit dem Kopf geschüttelt. Wie der Abend für den Ben ausgegangen ist, kann man sich ja denken. ;D

Am nächsten Morgen hieß es dann am Flughafen Abschied nehmen, unser great fella Ben ist nach Amerika abgehaun. (Roadtrip 2011 in Oireland – Team, ich freu mich drauf!). Laura und ich waren vollkommen fertig mit der Welt, brauchten einfach nur ‘ne Dusche und ein Bett. Die haben wir bei Freunden von meinen Großeltern zum Glück freundlich angeboten bekommen und konnten ein paar Tage ausspannen… Mittlerweile hat akuter Geldmangel uns zum Urlaub vom Urlaub gezwungen: Wir chillen wieder an der Great Ocean Road in Apollo Bay ab (weil da das Hostel so billig ist und man hier gut surfen könnte, wenn mal Wellen da wären..). Unser Tagesablauf ist spannend und besteht neben schlafen und essen aus joggen und Kuchen backen. Grob gerechnet bleiben Laura und mir nun noch 150 Std. zum Lachen & Co und dann geht’s  zu Mutti nach Neuseeland!!!

Donnerstag, 28. Januar 2010

FREI FREI UND FAST SCHON WIEDER PLEITE


Die letzten Wochen waren im Vergleich zu meiner Zeit in Ora Banda mal wieder etwas ereignisreicher, aber ich versuch’s mal mit ‘ner Zusammenfassung:
Mein letzter Day-Off wurde mit einer „girls-night-out“ im Busch eingeläutet, inkl. nächtlichem Baden in einer der Minen. Und ein paar Stunden später stand ich dann am Flughafen und hab den Björni abgeholt. In der Bar wurde ich von zwei irischen Mädels ersetzt und mittlerweile ist mein Name wahrscheinlich schon lange vom Board gewischt. Auf in die Freiheit!
Was wünscht man sich nach 6 Wochen Outback? Straaaand! Den gab’s dann in Esperance nach einem kurzen Abstecher in den Straßengraben.. Uns ist nichts passiert, dem Auto schon und unsre ganz persönliche Aussie-road-recovery musste das Abschleppseil auspacken. Reifen gewechselt und schwupps, waren wir on the road again. Die wohl schönsten Strände, die ich je gesehen haben, haben uns den Tag dann doch noch versüßt, den Autovermieter mussten wir mit ein paar Scheinchen zufriedenstellen. 
 
 

Cape le Grand Nationalpark

 

 

 

Von Esperance aus nochmal 2 Nächte nach Kal (so hatte ich wenigstens ordentlich Zeit, meiner liebgewonnenen Westernstadt byebye zu sagen) und dann mit dem Flieger nach Adelaide.. Hier haben wir das all-inclusive-Paket bei Freunden von Oma und Opa gebucht. Am Ende werden es wohl meine luxuriösten Backpackertage ever sein. 
 Adelaide


2 Nächte haben wir auf KI (Kangaroo Island) verbracht – war sehr schön. Surfing, Kayaking, wildlife, Sandboarding, Wildlife, wildlife, rocks, wildlife.. Unsre Gruppe war ganz lustig und so waren wir am zweiten Abend doch recht  „beGOONed“. 
Mein allererster Koala.. (und das nach nur 4 Monaten..;D)

 
Ich und ein Kookaburra



 
Ich will bitte von jedem ein "Jami, ich bin sau stolz auf dich" hören





Zurück in Adelaide haben wir volles Programm gehabt: Strand, Ferienhaus, Sightseeing, Hahndorf (die erste deutsche Siedlung..  der Björn hat erstmal ein Trio deutscher Wurst gegessen ;D), das Haus in dem mein Opa aufgewachsen ist & seine Highschool.. Alles abgehakt! Zum Abschied für den Björn haben die Australier dann extra den Australia-Day gefeiert ;) und wir hatten einen ganz coolen Tag am Strand bzw. im angrenzenden Pub (in der Öffentlichkeit darf hier ja nicht getrunken werden – kein Wunder, dass die kein Fassenacht feiern).. Am nächsten Tag hieß es am Flughafen schon wieder „Byebye“.. 


Gestern bin ich dann ein bisschen durch Adelaide gewandert und hab gemerkt, wie langweilig shoppen doch sein kann, wenn man kein Geld zum ausgeben und außerdem keine Begleitung hat. Zum Glück hat ein Anruf von Ben mich gerettet – 2/3 Team Germanys ist jetzt wieder vereint. Heute kommt dann die Laura aus Fiji nach Adelaide und das Trio ist komplett! Auf die 3 nächsten Wochen!!...

Mittwoch, 6. Januar 2010

Die Feiertage und ein Roadtrip mit Cranky – da hat er sich mal kurz verfahren..


Ich hänge immer noch mehr oder weniger fröhlich in Ora Banda ab.
Weihnachten war „different“ - nachdem ich am 24. ein bissl Heimweh hatte, ging’s dann an Xmas- und Boxingday mit dem Quad quer durchs Outback. Da meine „Weihnachtsfamilie“ (allesamt 55+) wohl gemerkt hat, dass mich die Geschichten, von der Oma, die so gern gehäkelt hat usw., ein bisschen langweilen, durft ich mir das eine Bike ausleihen und bin den ganzen Nachmittag durch die Gegend gebrettert. War ein total neues Freiheitsgefühl und wohl eins der coolsten Erlebnisse hier in der Wüste. Am 26. ging’s dann mit der ganzen Gang auf Tour, Omis und Opis aufm Motorrad sind gar nicht sooo uncool und wir haben uns alle schön ‘nen Sonnenbrand geholt..


Dann waren die freien Tage auch schon wieder vorbei, zwischen den Jahren war hier mal richtig was los und wir waren „pretty busy“.. An Silvester war fast der komplette Caravanpark & Pubstaff bei der CJ eingeladen. Dort wurde dann ins neue Jahr getrunken und um 12 mit Wunderkerzen, Poppies und Tröten gefeiert. Different. Hier mal ein paar Fotos von der Partycrew:


Heute – mal wieder DIENSTAG! – hat mich Mr. Cranky auf ‘nen kurzen ride um den Block eingeladen. Also ging’s, nachdem ich mich aus dem Bett gequält hatte, ins Auto und bei 45°C im Schatten durch die Wüste. Erster Stopp war Rowles Lagoon – ein bissl Wasser war sogar noch drin, obwohl’s schon lange nicht mehr geregnet hat.


Danach hat er mir ein altes „Homestead“ gezeigt, immer wieder faszinierend, wie die hier einfach mal in den Vorrgärten von fremden Leuten rumspazieren.. Tässchen Tee getrunken und dann wollte er noch ein bisschen mit mir durch den Busch cruisen. Da ich ihn mittlerweile tatsächlich verstehe, wenn er redet (und nicht wie beim Goldsuchen einfach alle 2 Minuten gegrinst und alle 5 Minuten gelacht habe, um ihm wenigstens das Gefühl zu geben, seine Botschaften kämen an), fand ich die Idee ganz cool. Guuut, irgendwann hatten wir uns die 5te verlassene Goldmiene aus den 80ern angeschaut, mein Wasser war leer, seins hatte ca. 30°C, im Auto waren es geschätzte 60°C – sprich: Ich wollte heim.. Der ersehnte Satz „I think it’s time we’re headin‘ home for a cool drink“ – 5 Minuten später zerstört durch „Oh, I reckon I’ve never been here before.. I must have taken the bloody wrong track” – ja herzlichen Dank, Mr. Bush-Guide. 2 Stunden rumirren und ein paar von meinen Schweißperlen konnte man vielleicht tatsächlich der Angst zuschreiben… Auch wenn er’s abstreitet – der Alte hatte auch Schiss, davon bin ich fest überzeugt. Naja, irgendwann wurde aus kleinem roten Feldweg ‘ne große rote Straße und zur Feier des Tages schaltet mein Chauffeur dann auch mal die Klimaanlage ein (schööön, dass ich wenigstens die letzten 20 Minuten unseres 6h-Trips nicht Angst vorm Hitzetod haben musste).



Soo, mittlerweile ist Mittwoch – mein tägliches Date mit dem WorldWideWeb wurde gestern von Joshs Plänen durchkreuzt: ein nächtlicher Trip durch den Bush… Auf uns wurde wider Erwarten nicht geschossen, als wir das Grundstück unseres Gastgebers betreten haben, zum Mitternachtssnack wurden 2Minute-Noodles am Ufer von Rowles Lagoon ausgepackt (hätte ja nicht gedacht, dass ich so schnell nochmal hinkomme..), die Jungs konnte ich erfolgreich vom Hasen und Kangaroo-Jagen abhalten und die letzten 5km musste ich nachhause fahren (im geilsten 4WD ever!), weil sonst niemand mehr dazu im Stande war. Ein erfolgreicher Abend also :)
Seit heute ist es dann auch offiziel - nur noch 8 mal Arbeiten und ich bin out of here! Ich bekomme Besuch aus Deutschland und jaa - die nächsten 2 Monate werden verdammt geil!

Dienstag, 22. Dezember 2009

Adventszeit bei 45°C – beschwert ihr euch noch einmal über Schnee!


Mittlerweile bin ich schon fast 3 Wochen in Ora Banda, zumindest habe ich heute meinen 3. Day-Off , seit neustem ist Dienstag mein Lieblingstag :) Im Pub ging’s am Wochenende gut ab, 4 Weihnachtsfeiern (das ist hier dann meistens ein BBQ). Dementsprechend waren meine letzten Tage hauptsächlich durch Arbeiten und Schlafen geprägt. Die Mienenarbeiter haben mich schwer enttäuscht – haben es nicht geschafft innerhalb von 4 Std. ihre 5500$ wegzusaufen, sondern hatten am Ende doch tatsächlich noch 200$ übrig :D
Seit Sonntagnachmittag ist wieder die gewohnte Ruhe (ich setze das mal mit Langeweile gleich) eingekehrt. Gut, es gibt immer was zu tun: ich werde hier desöfteren verarscht („cane-ball“ – aber das muss ich hier nicht nochmal näher ausführen..), zwinge die Männer ihre Biersorte auf XXXXGold zu wechseln, weil die ein tolles Gewinnspiel haben (mittlerweile hab ich aber schon meine heißersehnten XXXX-Cowboyhut, sie dürfen also wieder ihr eigenes Bier trinken)  oder verfolge meine Mission, ein 765seitiges Rätselbuch komplett auszurätseln. Außerdem haben wir ja noch ‘ne Liste mit wunderbaren täglichen Aufgaben wie Putzen, Putzen oder auch Putzen. Jaaaaa – es passiert nicht viel in Ora Banda.



Sonnenuntergang - darauf freu man sich den ganzen Tag.. (unter anderem auch, weil er den baldigen Feierabend ankündigt)

Heute hab ich nicht viel gemacht, bin ein bisschen durchs Ort - sprich Wüste - gelaufen, ein paar Fotos geknipst, hab das Haus der Nachbarn besucht (die haben nämlich Pay-TV). Dank Wachhund und übermäßigem Vertrauen war das nämlich nicht abgeschlossen - trotz 9 Tage Urlaub.




Das nenn ich mal Tarnfarben

Auto mal kurz abgestellt

 Am letzten Dienstag war ich in Kal (Kalgoorlie), der nächsten Stadt, und habe mal getestet, ob das TEDs (Toohey’s Extra Dry) auch nach dem 12. Glas noch schmeckt. Ich glaube, ich bin zu dem Ergebnis NEIN gekommen :D Mein Tour-Guide, der selbst noch nie in Kal war - haha, hat dann aber neben diversen Pubs auch noch ein bisschen Kultur durchgezogen. Wir waren im Museum, wuhuu, und haben uns die Super Pit angeschaut – eine der größten Goldmienen Australiens. Ganz schön großes Loch, ne!?



Jetzt geht es wohl auf Weihnachten zu. Das Pub wurde schon wahnsinnig originell geschmückt und ein Großteil der Bewohner Ora Bandas (nach meiner letzten Schätzung waren es  17 Stück) hauen ab, um  Xmas am Strand zu verbringen..  Am 24. gibt’s hier  zur Feier des Tages schön Kartoffelsalat à la Oma mit Frankfurter Würstchen. Ei, was freu ich mich auf das Festmahl. Zu den Aussies kommt der Santa Claus ja erst am 25 und das Pub bleibt für 2 Tage geschlossen. Ich schwitze Weihnachten also dann mit der Family hier ab, am „Boxing-Day“, dem 26. machen wir wahrscheinlich ‘ne Motorradtour. 


Ich wünsche euch allen auf diesem Wege schon mal ein schönes Fest mit allem was dazu gehört (Schnee, Family, Geschenke, Vorglühn unterm Weihnachtsbaum, Schrille Nacht etc.) – ich wär gern dabei. Bis nächsten Dienstag.. :)

 Achja, hier noch ein kleiner Einblick in meine Bleibe inkl. meinem besten Freund, der Aircon.