Donnerstag, 28. Januar 2010

FREI FREI UND FAST SCHON WIEDER PLEITE


Die letzten Wochen waren im Vergleich zu meiner Zeit in Ora Banda mal wieder etwas ereignisreicher, aber ich versuch’s mal mit ‘ner Zusammenfassung:
Mein letzter Day-Off wurde mit einer „girls-night-out“ im Busch eingeläutet, inkl. nächtlichem Baden in einer der Minen. Und ein paar Stunden später stand ich dann am Flughafen und hab den Björni abgeholt. In der Bar wurde ich von zwei irischen Mädels ersetzt und mittlerweile ist mein Name wahrscheinlich schon lange vom Board gewischt. Auf in die Freiheit!
Was wünscht man sich nach 6 Wochen Outback? Straaaand! Den gab’s dann in Esperance nach einem kurzen Abstecher in den Straßengraben.. Uns ist nichts passiert, dem Auto schon und unsre ganz persönliche Aussie-road-recovery musste das Abschleppseil auspacken. Reifen gewechselt und schwupps, waren wir on the road again. Die wohl schönsten Strände, die ich je gesehen haben, haben uns den Tag dann doch noch versüßt, den Autovermieter mussten wir mit ein paar Scheinchen zufriedenstellen. 
 
 

Cape le Grand Nationalpark

 

 

 

Von Esperance aus nochmal 2 Nächte nach Kal (so hatte ich wenigstens ordentlich Zeit, meiner liebgewonnenen Westernstadt byebye zu sagen) und dann mit dem Flieger nach Adelaide.. Hier haben wir das all-inclusive-Paket bei Freunden von Oma und Opa gebucht. Am Ende werden es wohl meine luxuriösten Backpackertage ever sein. 
 Adelaide


2 Nächte haben wir auf KI (Kangaroo Island) verbracht – war sehr schön. Surfing, Kayaking, wildlife, Sandboarding, Wildlife, wildlife, rocks, wildlife.. Unsre Gruppe war ganz lustig und so waren wir am zweiten Abend doch recht  „beGOONed“. 
Mein allererster Koala.. (und das nach nur 4 Monaten..;D)

 
Ich und ein Kookaburra



 
Ich will bitte von jedem ein "Jami, ich bin sau stolz auf dich" hören





Zurück in Adelaide haben wir volles Programm gehabt: Strand, Ferienhaus, Sightseeing, Hahndorf (die erste deutsche Siedlung..  der Björn hat erstmal ein Trio deutscher Wurst gegessen ;D), das Haus in dem mein Opa aufgewachsen ist & seine Highschool.. Alles abgehakt! Zum Abschied für den Björn haben die Australier dann extra den Australia-Day gefeiert ;) und wir hatten einen ganz coolen Tag am Strand bzw. im angrenzenden Pub (in der Öffentlichkeit darf hier ja nicht getrunken werden – kein Wunder, dass die kein Fassenacht feiern).. Am nächsten Tag hieß es am Flughafen schon wieder „Byebye“.. 


Gestern bin ich dann ein bisschen durch Adelaide gewandert und hab gemerkt, wie langweilig shoppen doch sein kann, wenn man kein Geld zum ausgeben und außerdem keine Begleitung hat. Zum Glück hat ein Anruf von Ben mich gerettet – 2/3 Team Germanys ist jetzt wieder vereint. Heute kommt dann die Laura aus Fiji nach Adelaide und das Trio ist komplett! Auf die 3 nächsten Wochen!!...

Mittwoch, 6. Januar 2010

Die Feiertage und ein Roadtrip mit Cranky – da hat er sich mal kurz verfahren..


Ich hänge immer noch mehr oder weniger fröhlich in Ora Banda ab.
Weihnachten war „different“ - nachdem ich am 24. ein bissl Heimweh hatte, ging’s dann an Xmas- und Boxingday mit dem Quad quer durchs Outback. Da meine „Weihnachtsfamilie“ (allesamt 55+) wohl gemerkt hat, dass mich die Geschichten, von der Oma, die so gern gehäkelt hat usw., ein bisschen langweilen, durft ich mir das eine Bike ausleihen und bin den ganzen Nachmittag durch die Gegend gebrettert. War ein total neues Freiheitsgefühl und wohl eins der coolsten Erlebnisse hier in der Wüste. Am 26. ging’s dann mit der ganzen Gang auf Tour, Omis und Opis aufm Motorrad sind gar nicht sooo uncool und wir haben uns alle schön ‘nen Sonnenbrand geholt..


Dann waren die freien Tage auch schon wieder vorbei, zwischen den Jahren war hier mal richtig was los und wir waren „pretty busy“.. An Silvester war fast der komplette Caravanpark & Pubstaff bei der CJ eingeladen. Dort wurde dann ins neue Jahr getrunken und um 12 mit Wunderkerzen, Poppies und Tröten gefeiert. Different. Hier mal ein paar Fotos von der Partycrew:


Heute – mal wieder DIENSTAG! – hat mich Mr. Cranky auf ‘nen kurzen ride um den Block eingeladen. Also ging’s, nachdem ich mich aus dem Bett gequält hatte, ins Auto und bei 45°C im Schatten durch die Wüste. Erster Stopp war Rowles Lagoon – ein bissl Wasser war sogar noch drin, obwohl’s schon lange nicht mehr geregnet hat.


Danach hat er mir ein altes „Homestead“ gezeigt, immer wieder faszinierend, wie die hier einfach mal in den Vorrgärten von fremden Leuten rumspazieren.. Tässchen Tee getrunken und dann wollte er noch ein bisschen mit mir durch den Busch cruisen. Da ich ihn mittlerweile tatsächlich verstehe, wenn er redet (und nicht wie beim Goldsuchen einfach alle 2 Minuten gegrinst und alle 5 Minuten gelacht habe, um ihm wenigstens das Gefühl zu geben, seine Botschaften kämen an), fand ich die Idee ganz cool. Guuut, irgendwann hatten wir uns die 5te verlassene Goldmiene aus den 80ern angeschaut, mein Wasser war leer, seins hatte ca. 30°C, im Auto waren es geschätzte 60°C – sprich: Ich wollte heim.. Der ersehnte Satz „I think it’s time we’re headin‘ home for a cool drink“ – 5 Minuten später zerstört durch „Oh, I reckon I’ve never been here before.. I must have taken the bloody wrong track” – ja herzlichen Dank, Mr. Bush-Guide. 2 Stunden rumirren und ein paar von meinen Schweißperlen konnte man vielleicht tatsächlich der Angst zuschreiben… Auch wenn er’s abstreitet – der Alte hatte auch Schiss, davon bin ich fest überzeugt. Naja, irgendwann wurde aus kleinem roten Feldweg ‘ne große rote Straße und zur Feier des Tages schaltet mein Chauffeur dann auch mal die Klimaanlage ein (schööön, dass ich wenigstens die letzten 20 Minuten unseres 6h-Trips nicht Angst vorm Hitzetod haben musste).



Soo, mittlerweile ist Mittwoch – mein tägliches Date mit dem WorldWideWeb wurde gestern von Joshs Plänen durchkreuzt: ein nächtlicher Trip durch den Bush… Auf uns wurde wider Erwarten nicht geschossen, als wir das Grundstück unseres Gastgebers betreten haben, zum Mitternachtssnack wurden 2Minute-Noodles am Ufer von Rowles Lagoon ausgepackt (hätte ja nicht gedacht, dass ich so schnell nochmal hinkomme..), die Jungs konnte ich erfolgreich vom Hasen und Kangaroo-Jagen abhalten und die letzten 5km musste ich nachhause fahren (im geilsten 4WD ever!), weil sonst niemand mehr dazu im Stande war. Ein erfolgreicher Abend also :)
Seit heute ist es dann auch offiziel - nur noch 8 mal Arbeiten und ich bin out of here! Ich bekomme Besuch aus Deutschland und jaa - die nächsten 2 Monate werden verdammt geil!